Achstrichter abdichten

Rast in Loßburg
Emblem
Emblem
Direkt zum Seiteninhalt

Achstrichter abdichten

Kramer 450 Export
Veröffentlicht von Arno Radmacher in Getriebe · Freitag 14 Jun 2024
Tags: AchstrichterGetriebeLeckageÖl
Achstrichter abdichten

Als eine weitere Baustelle stand der schon seit ewiger Zeit etwas undichte Achstrichter an. Es war keine große Leckage, aber es tropfte über Zeit immer wieder etwas Getriebeöl auf den Boden. Ich hatte vor einigen Jahren schon auf anraten von anderen den Versuch gestartet von Außen mit Dirko-Dichtmasse die undichte Stelle in den Griff zu bekommen. Aber mit wenig erfolg.

Also machte ich mich ran den Traktor aufzubocken und die für die Reparatur störende Teile zu entfernen. Zunächst Überrollbügel, Räder und Kotflügel. Um an alle Schrauben vernünftig heranzukommen, macht es Sinn das Trittbrett und die Handbremse zu demontieren. Hierzu müssen aber zunächst die Bremsbacken der Fußbremse und der Bremsschlüssel entfernt werden. Schlussendlich musste auf der Seite alles weg. Bei der Demontage des Achstrichter auf der rechten Seite kann das Bremsschild der Handbremse montiert bleiben. Dort ist genügend Platz, um den Achstrichter zu ziehen.

Wenn alle Teile demontiert sind, können die Schrauben vom Achstricher entfernt werden. Als Hebehilfe für den Achstrichter, ist ein Motorkran mit Hebeschlingen eine sehr gute Entscheidung. Den Kran in Position gebracht und einigen leichten Schlägen gegen den Achstrichter lässt sich dieser gut ziehen.

Als der Achstrichter entfernt war, konnte man die Ursache für die Undichtigkeit sehr schnell erkennen. Es hatte sich bei der Montage des Trichters ein Stück Holz auf der Dichtfläche die letzten 58 Jahre gemütlich gemacht. Vermutlich ein Teil der Holzkiste, in der der Achstrichter verpackt war. Man konnte deutlich erkennen, wie das Öl an dem Holz vorbei seinen Weg gesucht hat.

Nachdem ich die Dichtflächen gründlich gereinigt habe, habe ich diese anschließend nochmal mit Silikonentferner fettfrei gemacht. Als Flächendichtung habe ich Loctite 518 verwendet. Dies ist für Flächen an "verwindungssteife Flanche" geeignet und härtet erst bei Luftabschluss aus. Soll relativ große Unebenheiten dichten und wäre wieder leicht zu trennen. Ob dies funktioniert, muss ich hoffentlich nicht mehr testen 😁.

Nachdem habe ich die Dichtmasse aufgetragen habe, habe ich mit dem Motorkran den Achstrichter wieder in Position gebracht und montiert. Für die Schraubensicherung wurden die Federringe erneuert und die Schrauben über Kreuz langsam auf Drehmoment gebracht. Schlussendlich habe ich die 8.8er Schrauben mit 150 Nm angezogen. Das Solldrehmoment für diese Schrauben liegt bei 148 Nm. Um das Drehmoment auf die Schraube hinter dem Bremsschlüssellager aufbringen zu können, besorgte ich mir einen Krähenfuß. Damit funktionierte das einwandfrei.

In dem Zuge der Arbeiten wurde auch die Handbremse erneuert. Dies wird in einem separaten Blogeintrag beschrieben. Danach wieder alles in umgekehrter Reihenfolge montieren. In Summe gesehen, kann man die Arbeiten in ein bis zwei Abenden erledigen.


Es gibt noch keine Rezension.
0
0
0
0
0
Zurück zum Seiteninhalt